Verbindungen zum Hotzenwald wiederbelebt

Bericht Badische Zeitung vom 09.03.2022

Vorsitzender des Landesverbands der Banater Schwaben zu Gast bei Herrischrieds Bürgermeister.

Die freundschaftlichen Beziehungen zu Vertretern der Banater Schwaben hat Herrischrieds Bürgermeister Christian Dröse jetzt wieder aufleben lassen wie die Badische Zeitung berichtet. Jüngst war laut Mitteilung der Herrischrieder Verwaltung, der Vorsitzende des Landesverbandes der Banater Schwaben Baden-Württemberg, Richard Jäger, zu Besuch bei Dröse.

Ende der 1990er, Anfang der 2000er Jahre entstanden unter dem damaligen Bürgermeister Roland Baumgartner freundschaftliche Beziehungen zu den Banater Schwaben. Hintergrund war, dass im 18. Jahrhundert viele Bewohner den Hotzenwald verließen, um sich im Banat niederzulassen. Sie versuchten damit, der allgemeinen Not und auch der gutsherrlichen Willkür zu entkommen. Sie suchten im Banat für sich und ihre Familien Freiheit und Arbeit. Die Ansiedlung fand in den drei Schwabenzügen statt. Die Siedler erhielten staatliche Privilegien und als freie Bauern das öde und sumpfige Gelände, das sie in eine Kulturlandschaft zu verwandeln hatten. Im September 2001 legte die Landsmannschaft der Banater Schwaben – Kreisverband München – den Schicksalsweg der Banater Schwaben in Herrischried an. Er beginnt mit einem Gedenkstein an der Pfarrkirche St. Zeno, führt mit zwei weiteren Gedenksteinen jeweils bei der Schule und im Freizeitzentrum weiter bis zum letzten Stein an der Ödlandkapelle. Damals führte die Freilichtbühne Klausenhof auch das Theaterstück „Verena Enderlin“ auf. Einige Jahre wurden die Beziehungen beiderseits noch gepflegt, sind dann aber im Laufe der Zeit bis auf einige wenige Briefwechsel eingeschlafen. Auch Corona war der Beziehungspflege nicht förderlich. Mit dem Besuch des seit 2019 gewählten Vorsitzenden des Landesverbandes ist nun ein Punkt erreicht, an dem die Beziehungen wieder aufgenommen werden sollen. Richard Jäger und Christian Dröse bekräftigten, dass die Freundschaft wieder aufleben soll.

Es entstanden bereits Ideen, die nun im Laufe des Jahres weiter konkretisiert werden sollen. „Es freut mich wirklich sehr, dass wir mit Herrn Jäger einen Vorsitzenden der Banater Schwaben haben, dem die Beziehungen nach Herrischried nach wie vor sehr wichtig sind“, so Bürgermeister Dröse. BZ-Redaktion

Herrischrieds Bürgermeister Christian Dröse (links) und Landesvorsitzender Richard S. Jäger vor dem Gedenkstein bei der Pfarrkirche St. Zeno. Foto: Gemeinde Herrischried