IdGL in Tübingen – Aktivitäten, Archivierung und Bestände

Dem Forschungsbereich Zeitgeschichte des IdGL ist es 2017 gelungen, für das auf drei Jahre angelegte Projekt „Ein Sonderministerium in klassischem Gewand. NS-Geschichte, Netzwerke und Diskurse des Bundesministeriums für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (1949 – 1969) rund 400.000 Euro einzuwerben. Mittlerweile hat sich das unter der Federführung von Dr. Mathias Beer stehende Forschungsvorhaben mit der Besetzung einer Doktoranden- und einer Postdoc-Stelle seine volle personelle Stärke erreicht.

Einen Höhepunkt im Bereich der Wissensvermittlung stellte 2017 die in Kooperation mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg/Generallandesarchiv Karlsruhe vorbereitete Wanderausstellung „Fließende Räume. Karten des Donauraums 1650 – 1800“  dar, zu der ein auf die Türkenkriege fokussierter Band sowie ein umfangreicher Ausstellungskatalog erschienen sind.

Die Ausstellung hat eine mehrjährige Europatournee begonnen. Sie wird nach Ungarn, Rumänien, Österreich, Belgien, Frankreich und dann wieder zurück nach Deutschland führen. Bis zum Ende des Jahres 2018 wird die Ausstellung in Eger/Erlau, Budapest, Pécs/Fünfkirchen und Györ gezeigt.

Nach den Stationen 2016 in Tübingen und 2017 in Budapest findet die internationale Summer  Academy „The Danube Region. Diversity as Challenge – Diversity as Potential“ vom 10. Bis 16. September 2018 statt. Die Summer Academy richtet sich an Masterstudierende und Doktoranden.

Die Jahrestagung des IdGL wird vom 22. bis 24. November 2018 in Kooperation mit dem Lünebuger Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa durchgeführt. Sie wird sich dem Thema „Migration und Sehnsuchtsräume im Osten (18. Und 19. Jahrhundert) : Erfahrungswelten „gemeiner“ Leute“ widmen.

Im Sinne des Dokumentationsauftrags des IdGL werden das Archiv und die  Sammlung des Instituts kontinuierlich erweitert. Das Institut hat den Nachlass von Richard Weber (Karlsruhe) der sich zeitlebens mit der Geschichte seiner Heimatstadt Temeswar befasst hat und die Übernahme des umfangreichen Vorlasses des Lugoscher Heimatforschers Heinrich Lay (Mühldorf am Inn) steht bevor.

Die Bibliothek wird von Dozenten und Studierenden der Universität Tübingen, aber auch von Stipendianten und Wissenschaftler aus Südosteuropa und Privatpersonen genutzt. Der einzigartige Bestand wird zum Teil weltweit über die Fernleihe abgefragt.
Die Katalogisierung erfolgt im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund. Recherchierbar ist der Bestand über die Homepage des Instituts, im OPAC der Universität Tübingen, im Verbundkatalog Östliches Europa (VOE) oder in der virtuellen Fachbibliothek Osteuropa (vifaOst). Im Katalog werden zurzeit über 50.000 Medieneinheiten nachgewiesen. Das sind in erster Linie Bücher, aber auch sonstige Medien wie Periodika, Mikrofilme, Schallplatten, CDs, DVDs und ca. 2500 Karten und 7500 Aufsätze. Zusätzlich wurde er Bestand an Digitalisaten auf über 1000 Einheiten ausgebaut.
Helfen Sie mit die Linksammlung mit ca. 650 Links zu donauschwäbischen Themen zu ergänzen und schicken Sie weitere Links an Frau Orendi.

 

Sammlungen
Das Bildarchiv des IdGL trägt apl. Prof Fata zufolge der Dokumentationsaufgabe des Instituts Rechnung. Dokumentiert werden Geschichte und Kultur der Donauschwaben und ihrer Herkunftsgebiete. Das im Rahmen von Forschungsprojekten, Dokumentations- oder Studienreisen, aber auch durch den Ankauf thematischer Reihen sowie von Schenkungen entstandene Bildarchiv wird laufen ergänzt. Das Bildarchiv besteht aus folgenden Sammlungen: Ansichtskartensammlung (ca. 5.000 Einheiten), Diasammlung (ca. 6.000 Einheiten), Fotosammlung (ca. 6.000 Einheiten), Grafiken (ca. 500 Einheiten), Plakatsammlung (ca. 500 Einheiten).
Besonders wertvolle Teile des Bildarchivs stellen der Nachlass des Volkskundlers Rudolf Hartmann mit Aufnahmen über die deutschen Siedlungsgebiete in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar (ca. 6.000 Einheiten), die Diadokumentation der Tätigkeit deutscher Künstler an ungarischen Sakralgebäuden seit dem 18. Jahrhundert oder Plakate deutschsprachiger Theater in Rumänien und Ungarn. Das Bildarchiv kann im Institut von allen Interessenten kostenlos genutzt werden. Ein Teil des Bildarchivs ist bereits in der TOBIAS-Bilddatenbank der Universität Tübingen eingestellt, die laufend ergänzt wird.
Helfen Sie mit einschlägige Sammlungen zu erhalten und melden Sie apl. Prof. Fata Sammlungen die vom IdGL übernommen werden können.

 

Archiv
Dr. Karl-Peter Krauss und Josef Wolf M. A. sind die beiden Zuständigen für das Archiv. Seit 2011 sind die Archivbestände außerhalb des Instituts in einem ca. 100 qm großen Magazin in der Nauklerstraße 35 untergebracht. Das Archiv umfasst sieben Bestandsgruppen, der Kern besteht aus über 70 Vor- und Nachlässen (NL). Die der Forschung zugänglichen, verzeichneten Bestände umfassen ca. 170 lfm. Dazu kommen grob geordnete Bestände von ca. 300 lfm. Weitere Bestände lagern in rund 300 Umzugskartons. Priorität in den derzeitigen Arbeiten hat aus konservatorischen Gründen die Überführung in Archivschachteln und die Grobinventarisierung, der noch in Umzugskartons lagernden Bestände. Ein künftiges Digitalisierungsprojekt wird sich mit dem NL Bohn befassen. Helfen Sie mit die Bestände zu ergänzen und überlassen Sie dem Archiv weitere Nachlässe.