Weihnachtliche Grußbotschaft des Innenministers Thomas Strobl

DER STELLVERTRETENDE MINISTERPRÄSIDENT UND MINISTER DES INNEREN, FÜR DIGITALISIERUNG UND
KOMMUNEN DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG, LANDESBEAUFT RAGTER FÜR VERTRIEBENE UND SPÄTAUSSIEDLER

G r u ß w o r t

Liebe heimatvertriebene Landsleute,

die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel stehen bevor und laden dazu ein, innezuhalten und auf das zu Ende gehende Jahr 2021 zurückzuschauen. Wir blicken zurück und sehen, was uns in den letzten zwölf Monaten bewegt hat, was wir haben und was wir erreichen konnten.

Wie schon das Jahr 2020 war auch das Jahr 2021 aufgrund der Corona-Pandemie von Einschränkungen geprägt und hat uns vor Herausforderungen gestellt. Die ursprüngliche Hoffnung auf eine schnelle Normalität
hatte sich leider nicht bewahrheitet. Die Corona -Pandemie konnte nicht so schnell wie gewünscht eingedämmt werden. Dank der zunehmenden Impfungen hatte sich die Situation über den Sommer glücklicherweise etwas
entspannt, es konnten Lockerungen gewährt werden. Somit durften wir gerade in der zweiten Hälfte dieses Jahres viele Lichtblicke erleben:

Froh waren wir etwa, als das Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg als Ort der Begegnung im Juli seine Pforten wieder öffnen konnte. Die vielen Gruppen und Kreise der Landsmannschaften konnten sich treffen, um Gemeinsamkeit und Geselligkeit zu pflegen. Verschiedene Landsmannschaften haben wieder ihre Kulturtagung durchgeführt und sich unter verschiedenen Aspekten mit ihren Wurzeln auseinandergesetzt.
Was zunächst mit Zurückhaltung begann, hat nach der Sommerpause – mit aller Vorsicht und Umsicht, die die Pandemie erforderte – vermehrt stattgefunden. Auf Begegnung und Nähe mussten wir über Monate ver-
zichten, nun konnten wir sie wieder leben. Welch ein Lichtblick!

Glücklicherweise konnte auch der Tag der Heimat begangen werden – der Tag im Jahreslauf, der auf die Verkündung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen zurückgeht. Sie haben in der Charta formuliert, dass Sie mit allen Kräften die Schaffung eines geeinten Europa unterstützen werden, eines Europa, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können. Für mich steht diese Aussage im unmittelbaren Zusammenhang mit dem diesjährigen Motto Ihres Tages der Heimat: „Vertreibung und Deportation ächten – Völkerverständigung fördern“. Sie haben in der Vergan-
genheit an dieser Völkerverständigung gearbeitet, sich in der Vergangenheit als Brückenbauer verstanden. Ich sage: Sie sind auch aktuell Brückenbauer – über Grenzen und Völker hinweg, hin zu einem geeinten Europa. Welch ein Lichtblick!

Erwähnen möchte ich auch die Verleihung des Russlanddeutschen und des Donauschwäbischen Kulturpreises. Dass wir in diesem Jahr beide Preise feierlich verliehen haben, ist der Pandemie geschuldet – die letztjährige Verleihung des Russlanddeutschen Kulturpreises mussten wir coronabedingt verschieben. Beide Preisverleihungen freuen mich sehr,
sind die Preise doch Ausdruck der Auseinande rsetzung und künstlerischen Interpretation und Darstellung der Kultur und Geschichte Ihrer Heimatgebiete. Welch ein Lichtblick!

Am 16. Oktober feierten wir das Landestrachtenfest der Banater Schwaben in Göppingen und das 70-jährige Jubiläum der djo – Deutsche Jugend für Europa. Frauen in bunten Trachten, Männer mit ihren beeindruckenden Hüten, eine Reihe von erkennbar begeistert mitmachenden Kindern und Jugendlichen, schwungvolle Musik, leichtfüßiger Tanz – und das Ganze bei herrlichem Sonnenschein und in einem herbstlich geschmückten Saal.
Die Feste haben uns – trotz des notwendigen Tragens von Masken – ein Stück Normalität geschenkt, ja Unbeschwertheit und Gemeinschaft spüren lassen. Die langjährige Tradition des landsmannschaftlichen Festes und
der unermüdlichen Vereinsarbeit legen Zeugnis ab von einem großen Zusammengehörigkeitsgefühl. Welch ein Lichtblick!

Innenminister Thomas Strobl mit einer Banater Trachtenrägerin beim Landestrachtenfest
in Göppingen 2021 (Foto: Christine Hennrich)

In der Adventszeit blicken wir auf den 1. Adventsmarkt. Sie haben aus der Not – der Ostermarkt musste coronabedingt ausfallen – eine Tugend gemacht und den Adventsmarkt ins Leben gerufen. Mit Kreativität und Fleiß wurde er „erdichtet und errichtet“. Ich wünsche Ihnen, dass es noch viele weitere Adventsmärkte geben möge. Welch ein Lichtblick!

Diese zahlreichen Lichtblicke waren und sind – und das möchte ich ausdrücklich betonen – Ihrem außerordentlich großen Einsatz zu verdanken. Sie haben an vielen Stellen dazu beitragen, dass Veranstaltungen in ihren
verschiedenen Formaten wieder stattfinden konnten, dass Begegnung und menschliche Nähe möglich waren. Für dieses Engagement im Interesse unserer Landsleute und eines gesamtgesellschaftlichen Miteinanders
danke ich Ihnen und bitte Sie, in Ihrem Tun nicht nachzulassen.

Abschließend möchte ich eine ganz persönliche Anmerkung machen. Der Ministerrat hat mich im Juli dieses Jahres erneut zum Landesbeauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler bestellt. Ich freue mich darum sehr,
wieder IHR Landesbeauftragter zu sein. Weiterhin Ihre Interessen zu vertreten, ist eine Aufgabe, die ich gern wahrnehme. Lassen Sie uns im Gespräch bleiben.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen ruhigen Jahreswechsel und alles Gute für das neue Jahr 2022. Bleiben Sie gesund!

Ihr

Thomas Strobl
Stellvertretender Ministerpräsident,
Minister des Inneren, für Digitalisierung und
Kommunen des Landes Baden-Württemberg,
Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler