Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde – IdGL in Tübingen

Das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, kurz IdGL genannnt, wurde 1987 in Tübingen als außeruniversitäre Forschungsstelle gegründet. Bestimmend für die Arbeit des Instituts ist das Leitbild: Migration, Minderheiten und Erinnerungen. Der Fokus liegt auf dem nördlichen Südosteuropa: Ungarn, Rumänien, Serbien und Kroatien.
Den Gründungsauftrag setzt das IdGL in drei großen Arbeitsfeldern um: Forschung und Lehre, Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten Lehrveranstaltungen an der Universität Tübingen und an ausländischen Universitäten an. Zusätzlich verfügt das Institut über eine Bibliothek, ein Archiv und diverse Sammlungen. Das Institut gibt eine eigene Schriftenreihe heraus und ist an der Herausgabe des Jahrbuchs „Danubian Carpathica“ mit beteiligt. Das Institut bietet ein Stipendienprogramm für MAs, Docs und Postdocs an. Es steht in Kontakt mit zahlreichen Kooperationspartnern im In- und Ausland.
Außerdem hat die Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa (KGKDS) mit ihrem Vorsitzenden Dr. Mathias Beer, ihren Geschäftssitz am IdGL.
Im Jahr 2012 wurde das „Zentrum zur Erforschung deutscher Geschichte und Kultur in Südosteuropa“ von dem IdGL an der Universität Tübingen gegründet.

Mit seiner geographischen Ausrichtung, seinem Forschungsprofil und seinem spezifischen Dokumentationsberech besitzt das IdGL ein anerkanntes Alleinstellungsmerkmal in der einschlägigen Forschung. Dieses zu schärfen ist oberstes Ziel des Instituts. Dabei wird das IdGL von dem Forum Landsmannschaften und insbesondere vom Wisenschaftlichen Beirat des IdGL unterstützt.

 

Die Bibliothek des IdGL

Der Bestand wird sehr stark von wissenschaftlichen Mitarbeitern des IdGL für Forschungstätigkeiten aber auch von Dozenten und Studierenden der Universität Tübingen genutzt. Auch Stipendianten und Wissenschaftler aus Südosteuropa und Privatpersonen nutzen die Bibliothek. Außerdem wird ein Teil des einzigartigen Bestandes weltweit über Fernleihe nachgefragt.
Die Katalogisierung erfolgt im Südwestdeutschen Bibliotheksverbund. Recherchierbar ist der Bestand über die Homepage des Instituts, im OPAC der Universität Tübingen, im Verbundkatalog Östliches Europa (VOE) oder in der Virtuellen Fachbibliothek Osteuropa (vifaOst).
Im Katalog werden zurzeit über 50.000 Medieneinheiten nachgewiesen. Das sind in erster Linie Bücher, aber auch sonstige Medien wie Periodika, Mikrofilme, Schallplatten, CDs, DVDs und ca. 2500 Karten und 7.500 Aufsätze. Zusätzlich wurde der Bestand an Digitalisaten auf über 1.000 Einheiten ausgebaut.
Der Neuzugang an Büchern ist in den letzen Jahren drastisch zurückgegangen, weil immer weniger große Nachlässe ins Haus gekommen sind. Das hat Kapazitäten frei gemacht für andere Aspekte der Bibliotheksarbeit. So konnten verschiedene kleine Projekte wie die Zweitveröffentlichungen (Aufsätze der Mitarbeiter des IdGL, deren Veröffentlichung merh als zwei Jahre zurückliegt, werden digital zur Verfügung gestellt), Kataloganreicherungen (Kartenscans werden bei den Katalogdaten im OPAC eingebunden), Nationallizenzen (ca. 20 Datenbanken, die von der DFG lizenziert wurden, sind im Haus nutzbar) und Linksammlungen (ca 650 Links zu donauschwäbischen Themen) durchgeführt werden.
Frau Orendi würde sich über die Zusendung von weiteren Links sehr freuen.

 

Sammlungen des IdGL

Das Bildarchiv des IdGL trägt der Dokumentationsaufgabe des Instituts Rechnung. Dokumentiert werden Geschichte und Kultur der Donauschwaben und ihrer Herkunftsgebiete. Das im Rahmen von Forschungsprojekten, Dokumentations- und Studienreisen, aber auch durch den Ankauf thematischer Reihen sowie von Schenkungen entstandene Bildarchiv wird laufend ergänzt. Das Bildarchiv besteht aus folgenden Sammlungen: Ansichtskartensammlung (ca 5.000 Einheiten), Diasammlungen (ca. 6.000 Einheiten), Fotosammlung (ca. 6.000 Einheiten), Grafiken (ca. 500 Einheiten), Plakatsammlung (ca. 500 Einheiten).
Besonders wertvolle Teile des Bildarchivs stellen der Nachlass des Volkskundlers Rudolf Hartmann mit Aufnahmen über die deutschen Siedlungsgebiete in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar (ca. 6.000 Einheiten), die Diadokumentation der Tätigkeit deutscher Künstler an ungarischen Sakralgebäuden seit dem 19. Jahrhundert und Plakate deutschsprachiger Theater in Rumänien und Ungarn. Das Bildarchiv kann im Institut von allen Interessenten kostenlos benützt werden.
Ein Teil des Bildarchivs ist bereits in der TOBIAS-Bilddatenbank der Universität Tübingen eingestellt, die laufend ergänzt wird. Apl. Prof. Fata würde gerne Hinweise auf einschlägige Sammlungen erhalten, die vom IdGL übernommen werden können.

 

Archiv des IdGL

Dr. Karl-Peter Krauss und Josef Wolf M.A. sind zuständig für das Archiv. Seit 2011 sind die Archivbestände außerhalb des Instituts in einem ca 100 qm großen Magazin untergebracht. Das Archiv besteht aus 7 Bestandsgruppen, dessen Kern aus über 70 Vor- und Nachlässen besteht. Die der Forschung zugänglich, verzeichneten Bestände umfassen ca 170 lfm. Hinz kommen grob geordnete Bestände von ca 3o0 lfm. Weitere Bestände lagern in rund 300 Umzugskartons. Der Schwerpunkt der derzeitigen Arbeiten ist aus konservatorischen Gründen die Überführung der Archivschachteln und die Grobinventarisierung der noch in Umzugskartons lagernden Beständen. Ein künftiges Digitalisierungsprojekt wird sich mit den Nachlässen Bohn befassen. An die Landsmannschaft wird apelliert, dem Archiv weitere Bestände zu überlassen.

 

Aktivitäten des IdGL – 2017

Das IdGL hat für 2017 folgende Aktivitäten geplant:
– Die zweite Etappe der Summer Academy in Budapest vom 3.-10.09.2017
– Die Publikation der Ergebnisse des gemeinsamen Institutprojektes „Hatzfeld. Ordnung im Wandel“
– Die Eröffnung der Ausstellung „Fließende Räume“ in Karlsruhe am 4.07.2017
– Die erwartete Entscheidung über drei vom Institut eingereichten Drittmittelprojekte
– Umsetzung der Pläne im Bereich Dokumentation
Feierliche Begehung des 30. Jahrestags der Gründung des IdGL und des 60. Jahrestags der Gründung der KGKDS im Rahmen der Jahrestagung des Instituts vom 26.-28.10.2017 in Tübingen

 

Aktivitäten des IdGL – 2016

Im Jahr 2016 hatte das IgDL eine Vielzahl an Aktivitäten. Dazu gehören:
– Die Summer Academy „Diversität und Empire“: Die Habsburger Monarchie im „langen“ 19. Jahrhundert. Praktiken – Modell – Vergleiche“, die auch unter wesentlicher Mitwirkung des IdGL vom 8. – 18.09.2016 in Tübingen stattfand. Die Summer Academy wird 2017 in Budapest und 2018 in Cluj-Napoca fortgesetzt.
– Dei von Jun. Prof. Bethke organisierte Jahrestagung des Instituts „Along the Balkan Route“ vom 20.-22.10.2016 in Tübingen zum Thema sowie die Jahrestagung der KGKDS „Nationalstaat und ethnische Homogenisierung. Ungarn und Rumänien im Vergleich 1950 – 2000“ vom 6.-8.10.2016 in Graz.
– Das von Herrn Wolf in Kooperatin mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg vorbereitete Ausstellungsprojekt „Fließende Räume. Der Donauraum in Karten des 18. Jahrhunderts.“
– Die angebotene Lehrveranstaltung an der Uni Tübingen, darunter jene von Jun. Prof. Bethke und apl. Prof. Fata; darüber hinaus jene von Dr. Spiridon an der ELTE sowei jene von Dr. Beer an der Lucian-Blaga-Universität Toronto.
– Die konzeptionellen Vorarbeiten für Digitalisierung in der Bibliothek, im Archiv und den Sammlungen sowie für Drittmittelprojekte in diesen Bereichen
– Die Berufung von Dr. Beer in den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“.

___________________

Mehr Information erhalten Sie unter

http://www.idglbw.de/de/oeffentlichkeitsarbeit/oeffnungszeiten