Banater Wallfahrt und Jubiläum “20 Jahre Schicksalsweg der Banater Schwaben in Herrischried”

Eine Gedenkfeier entlang des Schicksalsweges der Banater Schwaben. Am Sonntag, 11. September in der Früh versammelten sich die Banater Schwaben, aber auch Herrischrieder, am ersten Gedenkstein in der Ortsmitte an der Pfarrkirche St. Zeno. Dort begrüßte der Landesvorsitzende Richard Jäger und der Bürgermeister von Herrischried, Christian Dröse, alle Anwesenden. Beide Redner sind bestrebt, die Freundschaft zwischen den Hotzenwäldern und Banater Schwaben wieder aufblühen zu lassen.
Der erste Stein trägt die Beschriftung: “Schicksalsweg der Banater Schwaben vom Hotzenwald ins Banat.” Es werden die Schwabenzüge und die Treue der Banater Schwaben zu ihrer Muttersprache und zu ihrem christlichen Glauben geschildert. U. a. steht folgende Satzreihe geschrieben: “Sie schufen sich eine neue blühende Heimat mit Schulen, Kirchen und einer leistungsstarken Wirtschaft. Von Generation zu Generation vererbten sie ihre Sitten und ihr Brauchtum, in dem sich die Tradition ihrer Herkunftsgebiete widerspiegelt.”

Die Teilnehmer begaben sich dann weiter zu dem Gedenkstein Nr. 2 an der Rotmooshalle.
Hier sind in den Stein 142 Banater Ortschaften eingemeißelt und über 40 Ortschaften legten hier Heimaterde ab. Die Vorsitzende der HOG Schöndorf bzw. die Bundessprecherin der Banater Landsmannschaft, Anita Maurer, hielt hierzu eine kurze Rede. An jedem Gedenkstein wurde gebetet und einfühlsame Marienlieder gesungen. Dabei wurde die Anwesenden vom Chor der Banater Schwaben Stuttgart unter der Leitung von Willi Hack unterstützt.

Der nächste Schau- und Gedenkplatz war die Bienenweide am Freizeitplatz, wo der dritte Stein seine Herberge findet. An dieser Stelle ergriff Herr Tannenberger vom Gesangsverein Görwihl das Wort. Er erinnerte an die schönen Stunden mit den Banater Schwaben, indem er die Ereignisse von einst und heute auflistete. Helene Eichinger (HOG Jahrmarkt) beschrieb das endlose Leid der Banater Schwaben in der Nachkriegszeit.

Kurz vor 11 Uhr empfangen die Glocken der Ödlandkapelle mehr als 100 Anwesende, Hotzenwälder und Banater Schwaben. Bevor die Eucharistiefeier begann, war der vierte Gedenkstein als Schicksalsstein „Den Ersten den Tod, den Zweiten die Not, den Dritten das Brot“ geachtet worden. Der Initiator dieses Gedenksteines, Franz Andor (87), ließ es sich nehmen, mit seiner Tochter Sieglinde für ein unvergessliches Doppelporträt fotografieren zu lassen.


Der festliche Gottesdienst wurde unter freiem Himmel bei herrlichem Herbstwetter abgehalten.
Die Feier stand voll und ganz unter dem Motto “Sei barmherzig, wie der Herr barmherzig ist”.
Pfarrer Steinberger erläuterte die Barmherzigkeit. Eine barmherzige Person öffnet ihr Herz fremder Not und nimmt sich ihrer mildtätig an.
Während die Trachtenkapelle im Anschluss ihr Bestes gab, unterhielten sich die befreundeten Volksgruppen auf dem Ödlandberg.
An der Kapelle wie auch am Gedenkstein hielten Richard Jäger und Bürgermeister Dröse eine Abschlussrede. Vor der Verabschiedung porträtierte Willi Kuhn nochmals kurzfassend diesen 20-jährigen Schicksalsweg, ein Weg, der stets in unserer Erinnerung bleibt.

                                                                                                                             Johann Janzer