Blasmusikkonzert in Mannheim am Sonntag, dem 24. Juni 2018

Einen Monat früher als sonst fand das traditionelle Blasmusikkonzert des Freundeskreises Donauschwäbischer Blasmusik in der Konzertmuschel des Herzogenriedparks in Mannheim statt. Bei idealen Witterungsbedingungen fanden wieder sehr viele Besucher den Weg in diese wunderschöne Parkanlage zu Mannheim, die sich sehr schnell füllte. Sie sollten nicht enttäuscht werden, sie erlebten einen tollen, stimmungsvollen Nachmittag mit zwei tollen Mitgliedskapellen.

 

Die Donauschwäbische Blaskapelle Pforzheim unter der Leitung von Franz Weinhardt eröffnete das diesjährige Konzert mit dem Titel „Es ist schön“ (Nechod k’nam), eine bekannte Polka von Josef Konecny. Herwig Lehmann und Rudi Migra übernahmen den Gesang. Der Vorsitzende des Landesverbandes der Banater Schwaben Baden-Württemberg,  Josef Prunkl, begrüßte die Besucher und hob besonders die Tradition dieses Donauschwäbischen Blasmusikkonzertes in Mannheim hervor, das seit vielen Jahren sehr erfolgreich veranstaltet werde. Unter den Ehrengeästen, die Prunkl willkommen hieß, befanden sich Ministerialdirigent a. D. Herbert Hellstern, der Mannheimer CDU-Bundestagsabgeordnete Nikolas Löbel, der Mannheimer CDU-Stadtrat Thomas Hornung, der Präsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben Stefan Ihas, der stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben Jürgen Griebel und die Bundesvorstandsmitglieder Werner Gilde und Walter Keller, sowie der Mannheimer Kreisvorsitzende Richard Jäger.

 

Norbert Merkle, Manager und Conférencier des tschechischen Spitzenorchester „Stribrnanka“ und Schriftleiter des Freundeskreises übernahm die Moderation. Es erklangen bekannte Melodien, wie der „Liebestraumwalzer“ von Vaclav Vackar, die „Sakvicka-Polka“ von Metodej Prajka und die Polka „Brodska“ vom slowakischen Komponisten Ferdinand Dujsik.

 

Anschließend sprach der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Nikolas Löbel ein Grußwort an die Konzertbesucher. Er würdigte das vielseitige Wirken der Landsmannschaft und die kulturelle Arbeit des Freundeskreises Donauschwäbischer Blasmusik, der einen wichtigen Beitrag zur Pflege und Bewahrung traditioneller Blasmusik leiste.

 

Die Kapelle aus Pforzheim  setzte dann ihre Darbietung mit dem Walzer „Treue Augen“ von Franz Mannert in einer Bearbeitung von Richard Hummel fort. Es folgten die Polkas „Brautschau“ von der Marschlegende Frantisek Kmoch und die „Gassen-Polka“ von Gerald Servit aus Österreich. Nach der Runde „So schön war die Frühlingszeit“, dem derzeitigen Polkahit bei vielen Musikkapellen „Böhmische Liebe“ des Zillertaler Tubisten Mathias Rauch und der bekannten „Lottchenpolka“ von Ladislav Kubes stellte Franz Weinhardt seine Kapelle vor. Es sind zum großen Teil erfahrene Musiker aus verschiedenen Orchestern, die sich im vergangenen Jahr zusammenfanden, um eine neue Kapelle auf die Beine zu stellen.

 

Mit dem Evergreen „Böhmischer Wind“ von Ernst Mosch ging es weiter, es folgten die Polkas „Septemberliebe“ von Anton Gälle und „Morgenblüten“ (Kmotrenka) vom mährischen Polkakönig Antonin Zvacek, der Walzer „Schwarze Augen“ und der „Sorgenbrecher“ von Norbert Gälle. Nach der letzten Runde mit dem Walzer „Böhmischer Sonntag“ von Robin Kürschner aus Sachsen, dem Augustinhit „Rot blüht der Mohn“ und Antonin Zvaceks „Lenchenpolka“ (Helenka) forderte das Publikum eine Zugabe. Die Kapelle lies sich nicht lange bitten und beendete ihr Konzert mit der schönen Polka „Am stillen Ort“ (V’zatisi) von Rudolf Strubl.

 

Den zweiten Konzertteil übernahm die Original Banater Schwabenkapelle unter der bewährten Leitung von Horst Stromer. Die Kapelle hatte ihren Ursprung in der Banater Gemeinde Ulmbach und ist heute im Raum Göppingen beheimatet. Horst Stromer bildete  auch mit Josef Zippel, dem langjährigen Leiter der Eisenbahner Musikanten aus Freiburg, der als Gastmusiker aushalf, das Gesangsduo.

 

Die Kapelle startete mit dem Marsch „Sonntagslaune“ von Peter Schad, dem Dirigenten der Oberschwäbischen Dorfmusikanten. Nach der ersten Runde mit der bekannten Polka „Lasst euch grüßen“ von der Burgenländer Legende Robert Payer, dem „Trachtenwalzer“ des Prager Komponisten Rudolf Lamp, sowie der Polka „Für unsere Freunde“ folgte das Grußwort von Ministerialdirigent a. D. Herbert Hellstern, der seit vielen Jahren ein treuer Besucher und Förderer unserer Konzerte ist. Auch als  Ruheständler werde er den Konzerten des Freundeskreises, wofür sich Mannheim als Veranstaltungsort bewährt habe, die Treue halten, versicherte Hellstern.

 

Es erklangen dann der Walzer „An einem Frühlingstag“ von Richard Hummel, die Polkas „Das Sternchen“ und „Polka mit Herz“ von Mathias Gronert, die Hymne Südböhmens „Ein schönes Fleckchen Erde“ (Moje ceska vlast), die Polka „Auf der Pfingstwiese“ von Timo Dellweg  und die „Gartenpolka“ (V zahradce) von Antonin Borovicka..

 

Vor einer kleinen Pause stellte Horst Stromer seine Musiker vor, es erklang dann der in Ulmbach beliebte „Vulturimarsch“, der Walzer „Wo die Donau fließt nach Süden“ und „Eine stille Stunde“ von Ernst Mosch.

 

Auch ein neuer Blasmusikhit erklang, die „Stremtal-Polka“ (Ja neman nic), die vom böhmischen Altmeister Josef Poncar stammt und über Österreich dann Weg nach Deutschland fand. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit erfolgte mit dem alten Walzer „Ruhig in Gedanken“ von Johann Remmel, und der beiden böhmischen Klassikern „Gablonzer Perlen“ (Snad vzpommenes) von Antonin Borovicka und „Ohne Heimat ist die Welt nicht schön“ (O pouti) von Josef Poncar die letzte Runde. Josef Zippel  bedankte sich im Namen aller Musiker bei Norbert Merkle für dessen Moderation.

 

Zum zweiten Mal gab es zum Schluss ein Monsterkonzert, wo alle Musiker gemeinsam aufspielen, was es seit vielen Jahren im Mekka der Blasmusik Tschechien gibt. Bevor sich beide Kapellen auf der Bühne versammelten lud Moderator Norbert Merkle alle Gäste für den 22.07.2018 nach Ingolstadt auf die Donauinsel ein. Dort gibt es in diesem Jahr ein zweites Konzert Donauschwäbischer Blaskapellen mit der Siebenbürger-Banater-Blaskapelle Ingolstadt und den Original Banater Dorfmusikanten. Zum Abschluss erklang das Donauschwabenlied „Nach meiner Heimat zieht es mich wieder“ und die Polka „Nun ade bis bald auf Wiedersehn“ (Sbvatebni cesta), beide Titel wurden von Horst Stromer dirigiert. In vielen abschließenden Gesprächen wurde der schöne Nachmittag gelobt, verbunden mit der Hoffnung auf eine Neuauflage im nächsten Jahr, wieder in der Konzertmuschel im Herzogenriedpark in Mannheim.

 

Freundeskreis Donauschwäbischer Blasmusik

Vielen Dank für die Bilder an Cornel Simionescu-Gruber